Besonders belastete Meyer zu Tittingdorf die mangelnde Unterstützung und Anteilnahme von Außenstehenden. „Angehörige, Freunde und Bekannte nehmen den Hautkrebs oftmals nicht als vollwertige Krebserkrankung wahr. Das bestätigt auch der Austausch mit anderen Betroffenen. Wahrscheinlich liegt das an der – im Vergleich zu anderen Krebsoperationen – relativ unspektakulären Entfernung eines Melanoms“, vermutet Meyer zu Tittingdorf und führt aus: „Viele werden mit ihren Ängsten und Sorgen alleingelassen.“ Hinzu kommt, dass, wie bei anderen Krebsarten auch, Außenstehende sich nur schwer in die Gefühlswelt von Erkrankten hineinversetzen können. Und genau das sind die zentralen Probleme vieler Betroffener. Eine gute Lösung bietet die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe. „Dort fühlt man sich verstanden und kann mit seiner Belastung offen umgehen. Ängste und Sorgen werden aufgefangen“, so Meyer zu Tittingdorf.
Vor allem die regelmäßig aufflammenden Ängste sind es, die in Hautkrebs-Selbsthilfegruppen abgebaut werden. „Ein klassisches Beispiel hierfür sind neu auftretende Muttermale. Für akut Betroffene oder auch für Ehemalige ist das immer wieder ein Anlass zur Sorge“, berichtet sie. „Doch im Laufe der Zeit und nach vielen Gesprächen merken sie, dass sie sich nicht bei jedem Flecken verrückt machen müssen.“